Huskyworkshop im Nationalpark Gesäuse

Wer den Film Wolfsblut gesehen hat, war vermutlich auch begeistert und fasziniert von dem Gedanken sich einmal selbst von Huskies mit einem Schlitten durch eine prachtvolle Winterlandschaft ziehen zu lassen. Viele Jahre nachdem ich den Film zum ersten Mal gesehen habe, war es endlich so weit. Los ging es um halb zehn Uhr am Vormittag. Unter "Wolfsgeheul" trudelten die angehenden Musher (so nennt man denjenigen der ein Schlittenhundegespann lenkt - wusste ich bis zu diesem Zeitpunkt auch nicht) am Hundeparkplatz ein. Ca. 40 Huskies warteten darauf, uns mal zu zeigen, was es heisst ohne Motorengetröne durchs Gelände zu rasen. Die zutraulichen Tierchen lechzten nach Streicheleinheiten der Teilnehmer. Zu Beginn wurden wir in die Welt der Schlittenhunde theoretisch eingeführt und lernten dabei, dass es mehrere Sorten von Schlittenhunden gibt und wie man mit dem Schlitten umgeht und diesen auch lenkt. Letzteres klingt zwar einfach - ist es aber nicht. Denn gelenkt wird mit Gewichtsverlagerung und wenn die Hunde folgen würden auch auf Zuruf des Mushers - meine Befehle haben sie glatt ignoriert. Ach ja und das Wichtigste: Die Bremsen - eine fürs sanfte abbremsen (die Mattenbremse) und eine für den Notfall oder zum Parken (die Krallenbremse). Das wars auch schon. Keine Zügel, kein Lenkrad, kein Retourgang. Nachdem wir auch gelernt haben, wie wir die Hunde anziehen (dies macht man nicht weil den Tierchen kalt ist, sondern ist vielmehr das Zaumzeug) haben wir selbst Hand angelegt und die Huskies (meiner Meinung nach die schönsten Hunde der Welt) mit deren Zutun oder auch nicht das Gurtzeug übergezogen. Zu zweit und mit mit Hilfe der Hundebetreuer wurden jeweils 4 Hunde, ein Schlitten und angehender Musher zu einem Gespann vereint. Und dann wurde es laut, denn die Hunde wussten jetzt geht's los.  

Am "Hundeparkplatz"

Ein Skidoo hat bereits vorab einen schmalen Trail durch den meterhohen Schnee gezogen. Ohne die Leinen los zu lassen - die gab's ja nicht - legten wir einen koordinierten Start hin. Vorne weg ein erfahrener Schlittenhundeführer, dahinter wir Laien - jeder auf einem eigenen Schlitten, sechs an der Zahl - fetzten durch die schmale Gasse der Winterlandschaft.

Aufregung beim Start

Der anfängliche Sprint der Hunde wandelte sich bald in einen gleichbleibenden Trab, wobei sich das Tempo nur wenig verringerte. Zwei jeweils 1 km lange Runden zogen wir zum Kennenlernen des Geräts durch den Schnee, machten dabei Übungen mit den Bremsmatten und der Lenkung. Manche machten auch den einen oder anderen ungeplanten Halt und tauchten mitsamt Schlitten in den Tiefschnee - kopfüber versteht sich.

Los geht's!

Wie gesagt, die Lenkung des Schlittens ist gewöhnungsbedürftig. Verletzungen gab's keine und so schlitterten, rutschten und warfen wir uns von den Huskies gezogen durch den Schnee.



Am Nachmittag stand die große 4 km-Runde auf dem Johnsbachtrail am Programm. Faszinierend! Amazing! Einfach genial. Mir gelang es sogar mit dem Schlitten einen kleinen Sprung über eine Strassenquerung zu stehen, danach rein in den Tiefschnee und nur knapp konnte ich einen Salto vom Schlitten verhindern. Durch den Wald, über Felder und Bäche ging die gut 25minütige Reise durchs Gesäuse. Zum Abschluss wurden wir mit dem Musher-Diplom ausgezeichnet und dürfen uns nun ganz offiziell Schlittenhundeführer nennen.

Mein persönliches Fazit: Ein Trip, der mir lange Zeit in schöner Erinnerung bleiben wird. Super organisiert und durchgeführt von den Veranstaltern. Ein Must-Have für alle Lebenslustigen!



Der Abenteuertag wurde gebucht über die Firma Absolute Outdoors Strobl (www.rafting.at), die für einige Wochen das Angebot eines Huskyworkshops online hatten. Tipp: Dieser Erlebnistag eignet sich hervorragend als Geburtstagsgeschenk (meine Frau hab ich damit ziemlich überrascht).


Einige Details zum Trip
Reisezeit: Mitte Jänner 2012
Ort: Johnsbach / Steiermark
Witterung: starker Schneefall
Veranstalter: www.rafting.at

Und noch einige Eindrücke

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