Beim Klettersteiggehen erschließen sich
bisher unbekannte und völlig neue Eindrücke der Natur – das macht es für mich
so besonders. Ein Beispiel für faszinierende Erlebnisse ist es, entlang eines
Wasserfalles eine Klamm hinauf zu steigen. Wir haben uns dafür die
Millnatzenklamm im wunderschönen Lessachtal ausgesucht. Der Klettersteig wird
mit der Schwierigkeit B/C bewertet. Für uns also ein idealer Kanditat, um
unsere Erfahrungen auszubauen, unseren Tritt zu festigen und das
Klettersteiggehen einfach zu genießen.
Die Anreise erfolgt von der Ortschaft
Klebas über ein Bergsträßchen hinauf nach Ladstadt, durch einen Bauernhof durch, bis
man zu einem Parkplatz nahe der Klamm kommt. Der Zustieg zum Klettersteig ist
nur 15 Gehminuten vom Parkplatz entfernt. Der Steig selbst ist in 6 Sektoren
unterteilt. Der erste Teil ist sehr leicht (A – A/B) – eine Sicherung am
Drahtseil mit der Klettersteigausrüstung ist trotzdem empfehlenswert, da durch
aufspritzendes Wasser teilweise der Fels nass bzw. das Boden rutschig sein kann.
Interessanter wird es dann nach der ersten Bachquerung, welche den Beginn des
Sektors 2 darstellt.
Hier geht es über Trittstufen leicht sportlich entlang des
ersten Wasserfalls empor. Es ist auch die einzige anspruchsvollere Stelle
(B/C). Man findet aber gut Halt in den Felstritten und die Drahtseilsicherung
ist vorbildlich. Oben am Wasserfall angekommen, quert man auf einer Seilbrücke
den Wildwasserbach, danach geht es wieder mühelos (A) zur zweiten Seilbrücke
des Steigs. Der nächste Wasserfall ist weniger anspruchsvoll als der erste,
aber nicht minder beeindruckend. In den weiteren Sektoren sind kaum noch größere
Schwierigkeiten und man kann die wunderbare Aussicht aus der Klamm, den
Bachlauf und zwischendurch noch eine kleine Gischtdusche genießen.
Ausblick von der Millnatzenklamm |
Letztere ist
gerade bei heißen Temperaturen sehr erfrischend. Aber Achtung: wo Gischt
herrscht, gibt’s auch nassen Fels – deshalb besonders auf den Tritt achten.
Dies wird noch etwas verschärft, da man zwischendurch ein Gehstück entlang des
Bachbettes macht und dabei auf nasser Erde geht (der Gatsch macht den Schuh
rutschiger).
Vom Ausstieg muss man noch ein Stück noch
oben (gut markierter Weg) bis man zur Forststraße gelangt. Auf dieser und einem
Waldweg geht es dann wieder in einer guten halben Stunde zurück zum Parkplatz.
Dabei kommt man an einem Waldlehrpfad vorbei und nimmt damit auch gleich etwas
Wissen mit ins Tal.
Fazit der Tour: Kurzer (1 Stunde Gehzeit am
Steig) aber wunderbarer Klettersteig mit einem besonderen Funfaktor – dem
Wasserfallerlebnis. Es ist einfach unglaublich – wir sind echt neben einem
Wasserfall hinauf geklettert. Wow! Der Funfaktor ist dabei gewaltig. Ein
Naturerlebnis pur! Auf Grund dessen, dass der Steig nicht allzu schwierig ist,
bleibt genügend Zeit und Energie um die Aussicht, den Bach und die Umgebung der
Klamm zu genießen. Ein Genuss der uns bisher (als Wanderer) verborgen geblieben
ist.
Topo und Details des Klettersteigs findet
ihr auf: www.bergsteigen.at
über dem Wildwasserbach auf einer Seilbrücke |
auf der 2. Seilbrücke |
meine Tami auf dem Klettersteig |
rechts neben dem Wasserfall geht der Steig |
Infotafel am Parkplatz mit Überblick auf den Klettersteig |